Ein junger Tänzer aus Stuttgart sorgt international für Aufsehen. Mit nur 21 Jahren zählt Emanuele Babici bereits sechs eigene Choreografien zu seinem Repertoire. Sein neuestes Werk, „Heartquake“, feierte im April in London Premiere – ein großer Erfolg für den aus Triest stammenden Künstler. Der Auftritt beim renommierten Programm „International Draft Works“ des Königlichen Balletts zeigte deutlich: Babici ist ein außergewöhnliches Talent.
Inhaltsverzeichnis:
- Royal Ballet zeigt „Heartquake“ von Emanuele Babici
- Von Triest nach Stuttgart – eine bemerkenswerte Entwicklung
- Intensive Förderung junger Choreografen
- Ein Talent mit klarer Vision
Royal Ballet zeigt „Heartquake“ von Emanuele Babici
Am 10. April wurde das Stück „Heartquake“ im Linbury Theatre des Londoner Royal Opera House uraufgeführt. Die Einladung zum internationalen Nachwuchsformat gilt als bedeutende Auszeichnung. Gemeinsam mit den Tänzerinnen Abigail Willson-Heisel und Yana Peneva sowie dem Tänzer Serhii Zharikov brachte Babici seine Vision auf die Bühne. Die Musik stammte von Sergej Rachmaninow, der dem Werk zusätzlich emotionale Tiefe verlieh.
Die Handlung von „Heartquake“ beschreibt die sich wandelnden Beziehungen zwischen drei Menschen. Babici wählte dafür eine klassische Ballettsprache, setzte auf traditionelle Kostüme und fokussierte sich auf die Kraft der Partnerarbeit. Das kam bei Publikum und Kritikern gut an. Die Online-Plattform „Seeing Dance“ lobte besonders die Ausdrucksstärke und technische Präzision der Darbietung.
Von Triest nach Stuttgart – eine bemerkenswerte Entwicklung
Emanuele Babici wurde in Triest geboren und absolvierte seine Ausbildung an der John-Cranko-Schule in Stuttgart. Sein choreografisches Debüt gab er 2022 mit „La nascita di Venere“, das 22 Mitwirkende bei einer Weihnachtsgala auf die Bühne brachte. Bereits dieses erste Werk überzeugte durch Eleganz und Stilgefühl. Seitdem entstanden fünf weitere Choreografien.
Drei dieser Arbeiten präsentierte Babici bei den sogenannten Noverre-Abenden in Stuttgart. Dort zeigte er zuletzt „Daydreaming“, eine Erinnerung an Kindheit und Erwachsenwerden mit acht Tänzern. Die Förderung junger Talente in Stuttgart ist für ihn ein zentraler Punkt. Er betont regelmäßig, wie sehr er diese Struktur schätzt – ebenso wie das dramatische Handlungsballett, das seine Stücke prägt.
Intensive Förderung junger Choreografen
„International Draft Works“ richtet sich speziell an junge, aufstrebende Künstler. Die Veranstaltung bietet ihnen Raum, eigene Ideen zu entwickeln und sich mit internationalen Kollegen zu vernetzen. Für Babici war der Austausch mit anderen Teilnehmern eine wertvolle Erfahrung. Er sieht darin eine Bestätigung, dass viele Kompanien heute choreografisches Talent gezielt fördern.
Zugleich nutzt der 21-Jährige seine Zeit intensiv für neue Projekte. Aktuell arbeitet er bereits an zwei weiteren Produktionen, die in naher Zukunft vorgestellt werden sollen. Trotz des Erfolgs in London bleibt er in Bewegung – ganz im Sinne seiner Leidenschaft für die Bühne und den Tanz.
Ein Talent mit klarer Vision
Emanuele Babici verbindet klassische Balletttechnik mit modernen Themen und emotionaler Tiefe. Seine Arbeiten beeindrucken durch strukturelle Klarheit und einfühlsame Gestaltung. Der Erfolg von „Heartquake“ ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg eines bemerkenswerten Künstlers, der bereits in jungen Jahren internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Quelle: Stuttgarter Zeitung