Stuttgart plant Tempo 30 am Olgaeck
Stuttgart plant Tempo 30 am Olgaeck, Foto: pixabay

In Stuttgart soll bald eine neue Geschwindigkeitsbegrenzung eingeführt werden. Die Stadt reagiert damit auf einen schweren Unfall, der sich im Mai am Olgaeck ereignet hat. Geplant ist, Tempo 30 in mehreren Schritten umzusetzen. Grundlage für diese Entscheidung sind sichere Schulwege und die rechtliche Möglichkeit, auf Basis der Straßenverkehrsordnung einzugreifen.

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Charlottenstraße erhält erstes Tempolimit

Die erste Phase der Geschwindigkeitsreduzierung wird auf der Charlottenstraße eingeführt. Das teilte die Stadtverwaltung Stuttgart am Freitag mit. Damit soll der gefährliche Verkehrsknotenpunkt entschärft werden. Der konkrete Termin steht jedoch noch nicht fest. Die Maßnahme folgt einem Antrag der Fraktionen von SPD und Volt im Stuttgarter Gemeinderat.

Die Stadt begründet die Maßnahme mit der Notwendigkeit, Fußgänger und insbesondere Schulkinder besser zu schützen. Da sich Schulwege im Bereich Olgaeck befinden, kann laut Straßenverkehrsordnung Tempo 30 rechtlich umgesetzt werden.

SUV-Unfall war Auslöser für neue Regelung

Am 5. Mai ereignete sich am Olgaeck ein tragischer Unfall. Ein SUV war in eine Gruppe von Fußgängern gefahren. Mehrere Personen wurden verletzt, eine Frau verstarb wenig später an den Folgen. Die Stadt bestätigte, dass dieses Ereignis den Anlass für die neue Verkehrsregelung darstellte.

Bereits im Juni hatte ein Sprecher gegenüber dem SWR erklärt, dass die Einführung von Tempo 30 technisch anspruchsvoll sei. Grund dafür sei die komplexe Ampelschaltung am Knotenpunkt, die auch den öffentlichen Nahverkehr betreffe. Veränderungen in der Signalsteuerung könnten erhebliche Auswirkungen auf Busse und Stadtbahnen haben.

Weitere Maßnahmen abhängig vom Gutachten

Ob zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen folgen, hängt von den Ergebnissen eines laufenden Gutachtens ab. Dieses wird derzeit von der Staatsanwaltschaft Stuttgart beauftragt. Es soll klären, wie es zu dem Unfall kam und ob dem Fahrer strafrechtliche Verantwortung zukommt.

Die Ermittler gaben Mitte Juni bekannt, dass das unfallanalytische Gutachten in den kommenden Wochen abgeschlossen sein soll. Erst danach wird entschieden, ob Anklage gegen den Fahrer erhoben wird. Bis dahin bleibt Tempo 30 eine Sofortmaßnahme mit Signalwirkung – aber noch ohne endgültige Entscheidung über weitere Schritte.

Wichtige Punkte im Überblick:
Tempo 30 wird am Olgaeck eingeführt.
Die erste Phase betrifft die Charlottenstraße.
Grundlage ist die Nähe zu Schulwegen.
Ein Unfall mit Todesfolge war der Auslöser.
Weitere Maßnahmen hängen vom Gutachten ab.

Die Stadt will mit dem Tempolimit ein Zeichen für mehr Verkehrssicherheit setzen. Dabei wird besonders auf schwächere Verkehrsteilnehmer Rücksicht genommen.

 Quelle: SWR