Kreative Mazesoba-Küche
Kreative Mazesoba-Küche, pixabay/Foto illustrativ

Ein letztes Mal bringt der Berliner Koch Christopher Selig seine Küche nach Stuttgart. Gemeinsam mit dem bekannten Sternekoch Stephan Henschel lädt er vom 19. bis zum 22. Juni in die traditionsreiche Zirbelstube des Hotels am Schlossgarten ein. Das Pop-up-Menü umfasst vier Gänge und kostet 69 Euro pro Person. Parallel kündigt sich das Ende einer besonderen Ära an – mit einer 49-stündigen Abschiedsparty im Studio Amore und dem bevorstehenden Umbau des Hotels.

Inhaltsverzeichnis:

Zirbelholz und Erinnerungen an Michelin-Zeiten

Die Zirbelstube bleibt ein besonderer Ort – auch drei Jahre nach ihrer Schließung. Einst mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, dient sie heute als Bühne für temporäre Genussprojekte. Das Berliner Team nutzt sie erneut, bevor die Sanierung des Hotelgebäudes beginnt. Christopher Selig ist begeistert von der Atmosphäre des Raums: Holz, Geschichte und Emotionen prägen das Erlebnis für ihn und seine Gäste.

Noch ist unklar, was mit dem hochwertigen Zirbelholz geschieht. Ein Privatinteressent soll laut Berichten Interesse an einem Kauf gezeigt haben. Eine Bestätigung durch den Eigentümer LBBW-Immobilien steht allerdings aus.

Sommermenü ohne Suppe

Diesmal verzichtet Selig auf klassische Ramen und serviert stattdessen Mazesoba – eine Variante ohne Brühe. Das Menü ist kreativ und ungewöhnlich:

  • Tomatentee mit Zitronenverbene
  • Frische Erbsen mit Prelibato-Essig und Trüffel
  • Mazesoba mit Pilzen, Aubergine, rohem Eigelb, süßen Zwiebeln, Nori-Algen, geräucherten Mandeln und Chili-Öl
  • Sauerrahmeis mit Erdbeeren und Beerenschaum

Als besonderer Akzent wird Ajihen gereicht – eingelegte Pilze zur Veränderung des Geschmacks. Möglicherweise können Gäste auf der Terrasse im Freien speisen, sollte das Wetter es erlauben.

Japanische Inspiration in deutscher Hauptstadt

Kurz vor dem Event kehrte Christopher Selig aus Tokio zurück, wo er als deutscher Ramen-Koch zu Gast war. Seine Teilnahme an der japanischen Ramen-Szene beeinflusst das Menü in Stuttgart deutlich. Die Leidenschaft für das Gericht motivierte ihn nun, in Berlin ein eigenes Restaurant zu eröffnen.

Sein Stil ist geprägt von Experimentierfreude und traditioneller Technik – beides bringt er nun ein letztes Mal in die schwäbische Metropole.

Klassenfahrt-Stimmung und Abschied im Studio Amore

Die Tage in Stuttgart verlaufen für das Team fast wie ein Schulausflug. Das Berliner Team reist gemeinsam mit dem Bus an, wohnt in einer Airbnb-Wohnung und genießt die besondere Atmosphäre der Stadt. Viele Gäste des letzten Pop-up-Events haben ihre Teilnahme erneut zugesagt.

Direkt nach dem Menü-Wochenende folgt vom 27. bis zum 29. Juni die große Abschiedsfeier im Studio Amore. Das DJ-Programm dauert 49 Stunden nonstop. Danach startet nach langer Verzögerung die Renovierung des Hotels.

Für Christopher Selig bleibt Stuttgart ein Ort voller positiver Erinnerungen – und ein Kapitel kulinarischer Geschichte endet.

 Quelle: Stuttgarter Zeitung