Bonsai-Kunst
Bonsai-Kunst, pixabay/Foto illustrativ

In der Wilhelma in Stuttgart ist ein einzigartiger Gartenbereich mit asiatischem Charakter für Besucher zugänglich geworden. Der neu gestaltete Bereich kombiniert Bonsai-Kunst mit Teichlandschaft und schützt zugleich bedrohte Wasserpflanzenarten.

Inhaltsverzeichnis:

Bonsai-Garten an der Südseite des Aquarium-Gebäudes

Die Bauarbeiten am neuen Bonsai-Garten in der Wilhelma sind abgeschlossen. Der Standort befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Anlage für Basstölpel, direkt an der Südseite des Aquariums. Dort wurde eine japanisch inspirierte Gartenlandschaft geschaffen, die durch ihre Gestaltung auffällt. Folgende Elemente prägen das neue Areal:

  • Rund sieben Tonnen Zierkies
  • Mehrere hölzerne Brücken und Plattformen
  • Kleine Wasserfälle
  • Eine mit Seerosen bepflanzte Teichlandschaft

Koi-Karpfen bewohnen den Teich und verstärken den asiatischen Eindruck der Anlage. Der Bereich ist dauerhaft für Besucher geöffnet.

Sammlung aus Schenkungen zeigt besondere Exemplare

Die Bonsai-Sammlung der Wilhelma geht auf verschiedene Schenkungen zurück. Erstmals wird nun eine größere Auswahl dieser Miniaturbäume öffentlich präsentiert. Zuvor wurden nur einzelne Bonsais in Gewächshäusern ausgestellt. Jetzt stehen sie im Mittelpunkt der neuen Gartenfläche.

Die Ausstellung folgt dem jahreszeitlichen Rhythmus. Nach der Winterruhe und einem fachgerechten Schnitt werden die Bonsais gezeigt. Wilhelma-Botaniker Björn Schäfer erklärt, dass Bonsais Bäume sind, die in flachen Schalen gezogen werden und mehrere Hundert Jahre alt werden können. Einige Informationen zu Bonsais:

  • Der Begriff stammt aus dem Japanischen, hat jedoch chinesische Wurzeln.
  • Erste bildliche Darstellungen stammen aus dem 7. Jahrhundert.
  • Das älteste bekannte Exemplar ist über 1000 Jahre alt.

Schutz für stark gefährdete Wasserpflanzen

Neben der Bonsai-Präsentation erfüllt der neue Garten eine weitere Funktion. Er bietet Lebensraum für die Glänzende Seerose – eine Pflanze, die in Baden-Württemberg als stark gefährdet gilt. Laut Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin pflegt der Garten diese Art bereits seit mehreren Jahren in Form einer Erhaltungssammlung.

Die neuen Wasserflächen ermöglichen eine bessere Sichtbarkeit und Pflege der Pflanze. Besucher können sie in ihrer natürlichen Umgebung betrachten. Der Schutz dieser Wasserpflanze ist Teil des landesweiten Engagements für bedrohte Arten.

Unterstützung durch Pflanzenpatenschaften

Das Projekt wurde durch Pflanzenpatenschaften finanziell ermöglicht. Diese Unterstützung ermöglichte eine aufwendige Neugestaltung mit großer Detailtreue. Die gesamte Anlage fügt sich in die Struktur des Zoologisch-Botanischen Gartens ein und erweitert das botanische Angebot deutlich.

Besucher erwartet nun eine Kombination aus Natur, Gestaltungskunst und Artenschutz auf höchstem Niveau.

 Quelle: Stuttgarter Nachrichten