Gaydelight 2025
Gaydelight 2025, pixabay/Foto illustrativ

Zum ersten Mal seit 25 Jahren findet die queere Kultveranstaltung Gaydelight nicht im Festzelt des Wasenwirts statt. Veranstalter Theo Pagliarucci nennt wirtschaftliche Gründe und persönliche Entscheidungen als Ursachen. Diese Entscheidung fiel überraschend, nachdem die Veranstaltung mehr als zwei Jahrzehnte lang fester Bestandteil des Wasenprogramms war.

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Theo Pagliarucci beendet Frühjahresausgabe von Gaydelight

Veranstalter Theo Pagliarucci erklärte, dass er sich bewusst dazu entschieden habe, Gaydelight beim Frühlingsfest nicht mehr durchzuführen. Konflikte oder Streit um finanzielle Themen habe es laut ihm nicht gegeben. „Weniger ist mehr“, so seine Begründung. Die Entscheidung sei das Resultat langer Überlegungen gewesen.

Pagliarucci ist seit Generationen Schausteller und Vater eines Sohnes, der ebenfalls in der Branche aktiv ist. Der heute ältere Veranstalter nennt unter anderem die zeitliche Belastung und den steigenden organisatorischen Aufwand als Gründe für den Rückzug im Frühjahr. Die Party werde künftig nur noch einmal jährlich im Herbst stattfinden – während des Volksfests.

Wirtschaftliche Lage und steigende Preise beeinflussen Entscheidung

Pagliarucci verweist auf die angespannte wirtschaftliche Situation, die steigende Inflation und ein verändertes Ausgehverhalten. Diese Faktoren erschwerten es, Veranstaltungen in der bisherigen Form wirtschaftlich und qualitativ hochwertig umzusetzen.

Gleichzeitig habe sich das Angebot für die queere Community deutlich erweitert. In den letzten zehn Jahren seien viele neue Events entstanden, was zwar erfreulich sei, aber auch zu einer Fragmentierung des Publikums geführt habe. Damit Gaydelight weiterhin als etwas Besonderes wahrgenommen werde, müsse es seltener, dafür exklusiver stattfinden.

Volksfest im Herbst bleibt feste Größe für Gaydelight

Die nächste Ausgabe von Gaydelight ist für das Stuttgarter Volksfest im Oktober geplant. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Der Veranstalter kündigte an, sich künftig stärker auf die Qualität der Veranstaltung zu konzentrieren.

Zuletzt hatte der Name der Party selbst Diskussionen ausgelöst. Die ursprünglich auf „Gay“ reduzierte Bezeichnung erscheine vielen nicht mehr zeitgemäß, da die Community mittlerweile umfassender als LGBTQI+ verstanden wird. Pagliarucci selbst räumte ein, dass er heute einen anderen Namen wählen würde.

Leserreaktionen und Bedeutung der Veranstaltung

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher äußerten Unverständnis über das Aus der Frühjahresausgabe. In Zuschriften an die Redaktion wurde betont, dass Gaydelight für viele ein Pflichttermin gewesen sei – weit über Stuttgart hinaus. Die friedliche Atmosphäre und das offene Miteinander hätten die Veranstaltung ausgezeichnet.

Für das Jahr 2025 bedeutet die Absage der Frühlingsausgabe eine Zäsur. Doch im Herbst soll Gaydelight weiterhin für Sichtbarkeit, Vielfalt und Zusammenhalt stehen – mit neuer Ausrichtung, aber bewährtem Kern.

 Quelle: Stuttrgarter Nachrichten