Die Berliner Rapperin Ikkimel wird am Sonntag im Wizemann in Stuttgart auftreten. Mit expliziten Texten über Drogen und Sexualität hat sie sich in der Musikszene einen Namen gemacht. Ihre Lieder stoßen auf Begeisterung, sorgen aber auch für heftige Debatten.
Inhaltsverzeichnis:
- Ikkimel und ihr unverblümter Stil
- Der TikTok-Erfolg und musikalischer Durchbruch
- Doppelmoral in der Musikindustrie?
Ikkimel und ihr unverblümter Stil
Die Künstlerin aus Berlin macht keinen Hehl daraus, worum es in ihren Songs geht. Themen wie Techno-Partys, Drogenkonsum und Sexualität ziehen sich durch ihr gesamtes Werk. Besonders deutlich wird dies in ihrem neuesten Album „FOTZE“. Einer ihrer Songs, „Unisexklo“, enthält Zeilen, die bereits für viel Gesprächsstoff gesorgt haben. Dabei gehört diese noch zu den harmloseren.
Ikkimel gehört zu einer neuen Generation von Deutschrap-Künstlerinnen, die sich weder in ihrer Sprache noch in ihren Inhalten einschränken lassen. Ihr Sound mischt Battlerap mit elektronischen Beats, die besser in Techno-Clubs als auf klassische Hip-Hop-Bühnen passen. Dieser Stil hat ihr eine treue Fangemeinde beschert.
Der TikTok-Erfolg und musikalischer Durchbruch
Wie viele Künstlerinnen der Generation Z nutzt auch Ikkimel soziale Medien für ihren Erfolg. Vor allem auf TikTok konnte sie sich eine riesige Fanbase aufbauen. 2023 gelang ihr mit dem Song „Keta und Krawall“ der Durchbruch. Die Texte sind provokant, aber mit Wortwitz verpackt.
Doch nicht alle können über die Inhalte lachen. Kritiker werfen ihr vor, Drogenkonsum zu verharmlosen und sich zu stark zu sexualisieren. Besonders auf TikTok melden sich oft Frauen zu Wort, die ihre Texte als zu explizit empfinden.
Doppelmoral in der Musikindustrie?
Die Diskussion um weibliche Rapperinnen, die offen über Sexualität sprechen, ist nicht neu. Während männliche Künstler oft skandalfrei durchkommen, sorgt es bei Frauen regelmäßig für Empörung. Beispiele wie SXTN, Katja Krasavice oder Shirin David zeigen, dass sich die Debatte immer wieder wiederholt.
Ikkimel selbst äußert sich in ihrem Song „JETZT ERST RECHT“ zu den Vorwürfen. Sie kritisiert die Scheinheiligkeit, mit der diese Diskussionen geführt werden. Letztendlich sieht sie ihre Musik vor allem als Unterhaltung – mit einer guten Portion Provokation.
Quelle: stuttgarter-zeitung.de