The Academic live in Stuttgart
The Academic live in Stuttgart, Pixabay/Foto illustrativ

Trotz angespannter Lage auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich in Frankfurt ein Lichtblick im Bereich der Berufsausbildung. Die Zahl gemeldeter Ausbildungsplätze nimmt zu, ebenso wie das Interesse junger Menschen an einer dualen Ausbildung.

Inhaltsverzeichnis:

Mehr Ausbildungsstellen und leichtes Bewerberplus

Die Unternehmen in Frankfurt haben bis März 3070 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und sogar 32,2 Prozent mehr als im März 2023. Gleichzeitig verzeichnete die Agentur für Arbeit einen leichten Anstieg bei den Bewerbungen. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 2427. Dieser Wert liegt zudem 3,9 Prozent über dem Stand von vor zwei Jahren.

Die Differenz zwischen offenen Stellen und Suchenden bleibt jedoch bestehen. Im Stadtgebiet gibt es aktuell mehr junge Menschen auf Ausbildungsplatzsuche als verfügbare Angebote. Die Berufs- und Studienberatung Frankfurt unterstützt mit gezielten Vermittlungsangeboten und verweist auf alternative Einstiegsmöglichkeiten. Dabei betont die Agentur, wie wichtig eine abgeschlossene Berufsausbildung für junge Menschen ist. Über 80 Prozent der arbeitslosen Unter-25-Jährigen verfügen nicht über einen Berufsabschluss.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erreicht Rekordhöhe

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen erreichte im Januar mit mehr als 2,76 Millionen einen neuen Höchstwert. Diese Entwicklung hält seit Jahren an. Dennoch warnt Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, vor einem möglichen Wendepunkt. Ein Rückgang im industriellen Bereich deute auf eine mögliche Stagnation oder sogar ein Schrumpfen der Beschäftigung hin. Auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen ist rückläufig: In Hessen lag der Stellenzugang im März 7,2 Prozent, in Frankfurt sogar 18,5 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Arbeitslosenquote in Frankfurt weiterhin hoch

Die Arbeitslosenquote in Frankfurt liegt stabil bei 7 Prozent, allerdings 0,6 Prozentpunkte über dem Wert vom März 2024. Besonders betroffen sind Langzeitarbeitslose. Ihre Zahl ist erneut angestiegen. Im landesweiten Vergleich zeigt sich ein differenziertes Bild: Hessenweit sank die Quote leicht auf 5,8 Prozent. In Wiesbaden (8,2 Prozent), Kassel (9 Prozent) und Offenbach (9,7 Prozent) liegen die Werte aber deutlich höher.

Forderungen an die Jobcenter und Kritik am Bürgergeld

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Hessen-Thüringen fordert eine bessere Ausstattung der Jobcenter. Ziel sei es, Menschen mit besonderem Förderbedarf langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Michael Rudolph, Landesvorsitzender des DGB, kritisiert die laufende Diskussion um das Bürgergeld. Eine Kürzung von Leistungen führe nicht zu mehr Beschäftigung, sondern verschärfe soziale Probleme.

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände fordert hingegen eine Neuausrichtung der Jobcenter. Diese sollten sich stärker auf Aktivierungsmaßnahmen und Qualifizierung konzentrieren. Der Spagat zwischen Förderung und Fordern bleibt damit weiter ein zentrales Thema in der hessischen Arbeitsmarktpolitik.

 Quelle: ABOUT MUSIC